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Die Geld-Illusion

Hintergrundinformationen

Lesezeit: 4,5 Min.

Die Geld-Illusion - oder warum die Inflation bleiben wird

Die Europäische Zentralbank hat durch das Öffnen der Geldschleusen in der Finanzmarktkrise 2008 den Euro gerettet - „whatever it takes“.

Die Notenbanken drucken Geld!

Seither ist die Geldmenge im Euroraum dramatisch gestiegen, um den Faktor 6 im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung gemessen am Bruttoinlandsprodukt BIP. Die Geldmenge soll grundsätzlich nur so stark ansteigen, wie das gesamte Bruttoinlandsprodukt BIP, damit der Gütermenge auch die entsprechende Geldmenge gegenübersteht. Einfach gesagt, gibt es jetzt deutlich mehr Geld als Güter!

Würde jeder, der "Geld auf dem Konto" hat, dafür Güter kaufen wollen, würden wir feststellen, dass es diese Güter garnicht gibt - zumindest nicht zu den aktuellen Preisen! 

Es gibt eine Geldillusion! 

Der Geldüberhang im Euroraum liegt bei knapp 5 Billionen Euro, also in etwa dem 1,5 fachen des deutschen BIP. Von dem Geldüberhang sind 80% in Staatsanleihen gebunden. Der Kreislauf lässt sich so beschreiben: Die Staaten benötigen Geld und begeben Anleihen, diese werden von Banken gekauft und zur Refinanzierung der Banken wiederum von der EZB angekauft. Die EZB finanziert somit indirekt die Staaten.

Jetzt kommt die Inflation ins Spiel!

Die EZB ist für die Geldwert-Stabilität verantwortlich und müsste aktuell bei Inflationsraten über dem Zielwert von 2% und der Gefahr einer Verstetigung der Inflation gegensteuern, die überschüssige Geldmenge zurück holen.  Tut sie aber nicht.

Die Inflationsbremse der EZB ist defekt!

Die EZB müsste die Anleihen, die sie zur indirekten Staatsfinanzierung angekauft hat, wieder verkaufen, was zu einem Zinsanstieg führen würde. Der Zinsanstieg führt - weil die Kurse der Anleihen fallen - bei den Banken zu Abschreibungen auf die Anleihebestände, was zur Überschuldung der Banken führt. Die EZB ist aber auch für die Stabilität der Banken zuständig - also keine gute Idee!

Die Überschuldung der Banken führt wieder zur Überschuldung der Staaten, die für die Banken geradestehen müssten und zusätzlich höhere Zinslasten für ihre Schulden tragen müssten.

Die Staaten sind ohnehin hoch verschuldet. In der Euro-Zone mit ca. 100% im Verhältnis zum BIP. Die höhere Zinslast könnten viele Staaten aber nicht tragen, der Euro wäre wieder in Gefahr. Wir befänden uns in der Eurokrise 2.0 - „whatever it takes“? Die EZB ist aber auch für die Stabilität des Euro zuständig - also auch keine gute Idee!

Fazit: Die EZB muss sich entscheiden zwischen Inflationsbekämpfung oder einer Bankenkrise 2.0 und einer Eurokrise 2.0.

Unsere Prognose ist, dass die EZB Inflation zulassen wird und die Zinsen nur moderat anpassen wird. Für Anleger heisst das konkret, ihr Vermögen vor Inflation zu schützen und in Sachwerte zu investieren. Das sind Sachwerte im Allgemeinen, wie Immobilien und Aktien.

Wie andere Anleger jetzt ihr Vermögen strukturieren und welche Vermögensaufteilung Profis bevorzugen, erfahren Sie bei Villiam.

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